Mitte Oktober und im Hochgebirge immer noch Verhältnisse fast wie im Sommer.

Da im Vornherein nicht ganz klar war, wie trocken die Route nach dem Schneefall vor einigen Tagen war, entschieden wir uns für einen relativ späten Start. Somit hatten wir beim Gaagg bereits Tageslicht und konnten die Bedingungen am Schreckhorn gut beurteilen. Die ganze Wand sah trocken aus. Auch in den Rinnen keine Anzeichen von Wassereis. Es sprach nichts gegen eine Begehung des Südpfeilers. Die Kletterei ist schlichtweg genial. Im letzten Drittel steilt sich der Pfeiler auf und der Tiefblick wird mit jeder weiteren Seillänge eindrücklicher. In der ganzen Route stecken nur wenige Schlaghaken. Es kann jedoch sehr gut mit mobilen Sicherungen abgesichert werden. Ein Rückzug aus dem oberen Teil des Pfeilers würde sich schwierig gestalten.

Nach dem Abstieg über die Normalroute verbrachten wir eine weitere Nacht im komfortablen Winterraum der Schreckhornhütte und stiegen dann gut erholt am nächsten Morgen nach Grindelwald ab.

Fazit: Sicher nicht mein letzter Besuch am Südpfeiler des Schreckhorns.

Mano

Einige Eindrücke: